Was bietet das Freiherr von Eichendorff-Museum?
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff wurde am 10.03.1788 auf Schloß Lubowitz bei Ratibor/Oberschlesien geboren und starb am 26.11.1857 in Neisse/Oberschlesien.
Vor den Museumsräumen informiert eine große Zeittafel über die interessantesten Ereignisse im Leben Eichendorffs. Sie finden hier u. a. Merianstiche von Städten, die der Dichter besucht hatte, sowie Bilder mit dem Geburtsschloß Lubowitz, dem Sterbehaus in Neisse und kolorierte Radierungen von Prof. Fuchs zu dem Roman „ Dichter und Gesellen“.
Die beiden Museumsräume wollen durch ihre Einrichtung etwas vom damaligen Zeitgeist vermitteln. Im Mobiliar aus der Zeit werden die wertvollsten Museumsstücke wie Briefe und Erstausgaben Eichendorffs und seiner Zeitgeossen u. a. Achim von Arnim, Clemens Brentano, Ludwig Tieck, Adalbert von Chamisso, Joseph Görres, Friedrich Schlegel, Friedrich Hölderlin, Heinrich Heine, Jean Paul, Eduad Möricke, Novalis, Gebrüder Grimm, Hauff, Hebel und Ludwig Uhland gezeigt.
Neben den gesammelten Werken werden auch Frauen-Taschenbücher mit Erstlingswerken junger Dichter, sowie Medaillen und Plaketten, die an Eichendorff-Gedenktage erinnern, ausgestellt.
Besucher finden hier den Stammbaum der Familie, Portraits bekannter Dichter und eine Bronzebüste des Dichters Walter Timm.
Im Archivraum, der nur im Rahmen von Führungen zugänglich ist, entfaltet sich der ganze Reichtum ostdeutscher Literatur und Geisteshaltung. 1988 wurde eine Abteilung eingerichtet, die der Präsentation der Eichendorff-Literaturpreisträger gewidmet ist.
Dieser Literaturpreis wird seit 1956 regelmäßig vom „Wangener Kreis“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Wangener_Kreis) an Schriftsteller verliehen, die vorwiegend aus dem deutschsprechenden Osten stammen, deren Werke der literarischen Tradition dieser Kulturlandschaft verbunden sind, die im Sinne Eichendorffs Gewesenes nicht verloren geben und in der Vergegenwärtigung jüngster Vergangenheit und durch Reflexion über Zeitereignisse ethische Maßstäbe setzen.
Ein Notenarchiv mit Tonträgern umfaßt alle zeitgenössischen und späteren Vertonungen Eichendorffscher Gedichte. Berühmte Namen wie Mendelsohn-Bartholdy, Johannes Brahms, Hugo Wolf und Max Reger finden sich unter den Komponisten. „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ ist zu einem unsterblichen Volkslied geworden.