Die Museums-Kids waren eingeladen, die Ausstellung des Wangener Künstlers Andreas Scholz und die Skulpturen von Klaus Prior im „Kunstlabor“ in der Städtischen Galerie anzuschauen.
Andreas Scholz erklärte den Kids, mit welcher besonderen Technik er arbeitet. Vorzeichnen mit Buntstift, dann mit Acrylfarbe, darüber Einfärben mit Ölfarbe, die immer wieder gewischt, getrocknet und neu eingefärbt wird (manchmal bis zu 10mal). So wird Schicht für Schicht der unteren Farben heraus gearbeitet. Ein besonderes Kunstwerk mit leuchtenden Farben entsteht.
Wie Silhouettentechnik funktioniert war ebenfalls ein interessanter Einblick, wie ein Künstler arbeitet.
Viele seiner Landschafts-Bilder sind aus der Wangener Gegend und die Kinder konnten so manches erraten, was ihnen bekannt vorkam. Ein besonderes Highlight war sicher das Bild aus einem Strandbad, in dem scheinbar schwebende rote Sonnenschirme in den Blick fielen. Der Künstler wollte hier die Atmosphäre wirken lassen und ließ daher alles „Unwesentliche“, was im Blick lag (wie Menschen oder Zäune), einfach weg. „Weniger ist mehr“ – so das Motto.
Auch die Anordnung der Skulpturen von Klaus Prior zu den Bildern in der Ausstellung ist nicht zufällig. Sie nehmen eine Beziehung zueinander ein. Klaus Prior arbeitet hier mit einer Kettensäge, um angedeutete Menschen aus einem Stück Holz herauszuarbeiten. Die Kids waren beeindruckt.
Andreas Scholz erzählte einiges über sich, auch zu seiner besonderen Beziehung zur Ardeche, wo er seit 40 Jahren immer wieder neue Motive entdeckt und neue Inspirationen findet. Er erzählte auch, dass nur 1 % aller Künstler von ihrer Kunst leben können und daher meist einen zweiten Job annehmen. Er gab einen Einblick in seine Gedanken zur Erschaffung einzelner Kunstwerke, z. B. warum 100 Birnen auf einzelnen Tafeln zu einem riesigen Bild werden und was der Besucher damit verbinden könnte.
Mit viel Elan konnten sich die Kinder dann im Kunstlabor selbst als „Künstler“ versuchen und aus bereit gestellten Motiv-Tafeln eigene Kunstwerke zusammen stellen. Sie wurden immer mutiger im Ausprobieren und Verändern ihrer Kunstwerke.
Andreas Scholz zeigte an einem fertigen Bild, wie mit ein wenig Umstellen der Bilder-Tafeln ein ganz anderer Ausdruck des zuvor gefertigten Bildes entstand. Mehr Lebendigkeit, das Fesseln des Auges des Betrachters lasse sich erzielen, wenn man z. B. ein Gesicht nicht zum Bildrand hinausschauen lasse, sondern es im inneren Bereich des Bildes platziere.
Bei einem Bild, auf dem ein sich ein Frauenkörper bis zum Bodenkontakt der Hände nach hinten bog, wurde gerätselt, ob der menschliche Körper überhaupt dazu in der Lage ist, eine solche Stellung einzunehmen. Was natürlich prompt ausprobiert wurde. Und siehe da, es gelang, was urkomisch aussah und für viel Gelächter sorgte.
Andreas Scholz berichtete auch über eine Aktion, die er mit einem Porträt von Greta Thunberg vorhabe. Er möchte ihr dieses Bild gerne schenken. Aber: Das Bild soll in einem Staffellauf von den Fridays-for-Future-Jugendlichen der deutschen Aktionsgruppen (später länderübergreifend) zu Fuß von Stadt zu Stadt zu Greta gebracht werden, um auf diese Weise auf den Klimaschutzgedanken aufmerksam zu machen. Die Ziele der Jugendlichen könnten mit einem so ungewöhnlichen Projekt sicher sehr öffentlichkeitswirksam verbreitet werden und manches bewirken.
Er hat diese Idee Wangen´s Oberbürgermeister Michael Lang und Lindau´s Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons vorgestellt, als sie seine Ausstellung besuchten. Beide fanden diese Idee gut und würden sich über einen Start in einer der beiden Städte freuen.
Interessierte Fridays-for-Future-Akteure können sich beim Künstler Andreas Scholz oder den Stadtoberhäuptern melden, um diese Aktion zu starten. Frei nach dem Motto „Wer zuerst kommt, malt zuerst“ geht das Porträt zu der Gruppe der Stadt, die sich zuerst meldet. Also los!
Viel zu schnell ging die Zeit zu Ende. Ein herzliches Dankeschön an Andreas Scholz für diese tolle Führung mit „Action“!
Leider endet die Ausstellung und das Kunstlabor aufgrund der geänderten Corona-Verordnungen zum 31.10.2020!
Wer mehr über Andreas Scholz wissen möchte findet Informationen hier –> https://atelier-scholz.com